Manuelle Therapie
Wer mit Schmerzen am Bewegungsapparat zum Arzt geht, wird entweder zur Massage, Krankengymnastik oder zur manuellen Therapie weitergeleitet. Letzteres ist dabei eine Spezialisation, wenn es um Störungen und Blockaden am Bewegungsapparat wie Muskeln, Gelenke und Nerven geht. Krankheiten und Funktionsstörungen am Halte- und Bewegungsapparat werden bei der manuellen Therapie mithilfe der Hände (Manus = Hand) behandelt.
In der Chiropraktik werden spezielle Handgriffe- und Mobilisationstechniken angewendet, um die Bewegungsstörungen und Schmerzen zu lindern.
Die nach dem 2. Weltkrieg entwickelte manuelle Medizin (Chirotherapie) geht davon aus, dass Gelenkblockierungen zu einer Überspannung von Muskeln und Sehnen führen können, die das Gelenk normalerweise in Bewegung halten. Durch diese Verspannungen entstehen Fernwirkungen wie Kopf- und Nackenschmerzen, Rückenschmerzen und Durchblutungsstörungen, die wiederum Schwindel und sogar Probleme an inneren Organen auslösen können. Durch bestimmte Griffe sollen die Muskelverspannungen gelöst und so das Gelenkspiel wieder frei werden. Auch „knackende“ Manipulationen der Gelenke kommen zum Einsatz, meist werden jedoch Weichteiltechniken bevorzugt, bei denen die Fingerkuppen streichend und knetend für Lockerung sorgen. Die manuelle Medizin wird hauptsächlich bei orthopädischen Erkrankungen, Muskelverspannungen, Rückenschmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
Ärzte können sich durch Kurse und Fortbildungen die Zusatzbezeichnung "Arzt für Chirotherapie" erwerben. Physiotherapeuten, die solche Kurse belegen, dürfen auf ärztliche Anordnung ebenfalls dieses manuelle Verfahren anwenden.
Bewertung. Die Verträglichkeit ist gut, Nebenwirkungen sind selten. Die manuelle Therapie wird meist als Teil eines „therapeutischen Pakets“ oder ergänzend zu anderen Verfahren angewandt. Entsprechend schwer ist ihr Nutzen im Einzelfall einzuschätzen und wissenschaftlich zu überprüfen.